Die Coaching-Kata ist ein Mechanismus, der einem Coach hilft zu erlernen, wie man einem Lerner beim Üben einer wissenschaftliche Denkweise unterstützt. Die fünf Coaching Kata Fragen sind die Grundstruktur bzw. die Überschriften eines Coaching-Zyklus Dialogs. Sie sind eine „Starter Kata“ für den Coach.

Allerdings konzentrieren sich Anfänger-Coaches oft natürlich so stark auf die fünf Fragen, dass sie den Sinn eines Coaching-Zyklus aus den Augen verlieren können. Der Lerner ist nicht hier, um „die Verbesserungs-Kata (VK) zu lernen,“sondern um die VK zu üben und dabei ein wissenschaftliches Denkmuster zu erlernen, das einen effektiven Problemlösungsprozess kennzeichnet.

Es ist ein bisschen subtil. Die fünf Coaching-Kata-Fragen sind nicht nur da, um das wissenschaftliche Muster der Verbesserungs-Kata zu untermauern, sondern zugleich um das Denken des Lernenden ans Licht zu bringen, damit der Coach dann (ggf.) ein situationsbezogenes, korrigierendes Feedback geben kann. Anfänger-Coaches lassen diesen Punkt oft vermissen und stellen einfach die fünf Fragen. Verständlich am Anfang, aber noch nicht ganz der Sinn der Sache.

Ein Hauptzweck des Coaching Zyklusses ist es, dem Lerner ein korrigierendes Feedback zu geben. Um das tun zu können, sollten wir aber zuerst den aktuellen Stand des Denkens des Lerners verstehen. Dann kann man ggf. ein passendes Feedback geben, das den Lerner in seinem Üben weiterbringt. Das Feedback vom Coach hängt davon ab, was wir über das aktuelle Denkmuster des Lerners erkennen — dazu helfen die Fragen! — und wo wir es als nächstes hinbringen wollen.

Dies ist eine Coaching-Fähigkeit, die über viele Wiederholungen als Coach aufgebaut wird. Ein erfahrener zweiter Coach hilft uns dabei, diese Fähigkeit zu üben und verinnerlichen.

Welche Erfahrungen haben Sie als zweiter Coach / Second Coach?

1 Antwort
  1. Tilo Schwarz
    Tilo Schwarz sagte:

    Als zweiter Coach hilft es mir, in folgenden Lernstufen für den Coach zu denken:

    Stufe 1: Erlernen der 5 Fragen als Eckpunkte für das Gespräch
    Stufe 2: 5 Frage werden sicher beherrscht. Erlernen situativer Reaktion insbesondere durch vertiefende Fragen auf die Antwort des Verbesserers (Lerners).
    Stufe 3: Erkennen der Lernfelder des Verbesserers und gezielte Entwicklung der Fähigkeiten des Verbesserers.

    In Stufe 1 ist der Coach meist mit sich selbst und dem stellen der Fragen beschäftigt. Die Antworten des Verbesserers werden werden vom Coach kaum berücksichtigt.

    In Stufe 2 erkennt der Coach Unterschiede zwischen seiner Erwartung and die Antwort des Verbesserers (Referenz des Coaches) und der tatsächlichen Antwort. Die Denkweise des Verbesserers wird für den Coach erkennbar. Jetzt geht es für den Coach darum zu lernen, mit diesen Situationen umzugehen.

    In Stufe 3 läuft das Gespräch für den Coach fast automatisch. Er kann sich darauf konzentrieren die Denkweise und die Lernfelder des Verbesserers zu erkennen.

    PS: Die 3 Stufen sind nur ein Modell. Die Realität ist fließend. Oder: Alle Modelle sind falsch. Manche Modelle helfen die Realität etwas besser zu verstehen ?

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